Da unser Prachtstück 52 4867 einmal zum Ziehen von Güterzügen entwickelt worden war, ist Geschwindigkeit nicht ihr Ding. In der Spitze sind 80 km/h drin, aber bei nun mittlerweile 80 Lenzen will man der alten Dame nach Möglichkeit keine Höchstleistungen mehr abverlangen. Daher planen wir unsere Fahrpläne stets mit einer Geschwindigkeit von 65 bis 70 km/h. Damit sind lange Strecken mit zumutbaren Fahrzeiten kaum möglich. Doch die Lösung dieses „Problems“ heißt „141 228-7“ und steht im Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein. Die historische E-Lok in der ursprünglichen grünen Lackierung und wegen der Geräusche beim Hochschalten der Schaltstufen bei Eisenbahnfans auch liebevoll „Knallfrosch“ genannt, wird gleich dreimal zum Einsatz kommen und dank ihrer deutlichen höheren Geschwindigkeit die entsprechenden Fahrtzeiten zu unseren weiter entfernt liegenden Zielen auf ein akzeptables Maß verkürzen.
Los geht es am 21. Mai nach Nördlingen zum Eisenbahnfest des lokalen Museums. Hier sind Buchungen über die Webseite bereits möglich. Vor Ort werden im historischen Umfeld des Museumsbetriebswerks Nördlingen die Exponate in wechselnden Aufstellungen präsentiert und die betriebsfähigen Lokomotiven im Dienst vorgeführt. Hinzu kommt als besonderes Erlebnis die Möglichkeit zum Erwerb des Ehrenlokführerscheins auf einer Dampflok.
Weiterhin finden fachkundige Führungen zum genauen Kennenlernen der Anlagen, der Fahrzeuge und des Vereins statt. So oder so ähnlich wird es auch im Mai wieder im Nördlinger Bahnhof aussehen – Sonder-und Fotozüge anlässlich des Nördlinger Eisenbahnfestes.
Am 1. Juli folgt der Klassiker „Rhein in Flammen“ ins Weltnaturerbe Unteres Mittelrheintal. Nach einem längeren Aufenthalt in Rüdesheim klappern wir dann nach Einbruch der Dunkelheit die diversen Feuerwerke ab. Dabei fahren wir mit stark verminderter Geschwindigkeit, damit die Fahrgäste vom Zug aus bei geöffneten Fenstern die Feuerwerkspektakel bewundern können – und dies auf einer der meist befahrenen Eisenbahnstrecken Europas. Der Grund für den Einsatz von 141-228-7 ist bei dieser Sonderfahrt nicht die Geschwindigkeit, sondern die Jahreszeit und der Klimawandel. Denn im Hochsommer kann man fast schon sicher davon ausgehen, dass Waldbrandgefahr herrscht. Da sind dann Fahrten mit Dampflokomotiven generell untersagt. Parallel zu „weißen Flotte“ geht es den Rhein entlang, wo mehrere Feuerwerke zu bewundern sind.
Vom Weltnaturerbe wechseln wir am 26. August zum Weltkulturerbe – genauer in jenes der Völklinger Hütte. Die ist das weltweit einzige vollständig erhaltene Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung und zugleich das erste Industriedenkmal dieser Epoche, das in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde. Sie präsentiert sich Ihren Besuchern und Besucherinnen als hochspannender und faszinierender Ort, an dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf vielfältigste Weise begegnen.
Natürlich wollen wir aber auch unter Dampf auf die Schiene gehen. An Pfingsten steigt wieder das seit Jahrzehnten stattfindende Bahnhofsfest in Königstein mit unseren Pendelzügen zwischen Ffm-Höchst und Königstein. Gemäß dem traditionellen Motto „mit Volldampf in den Taunus“ lassen wir 52 4867 die rund 400 Höhenmeter ganztägig an Pfingstsonntag und -montag (28. & 29. Mai) erklimmen. Dabei muss die Maschine zumindest Richtung Königstein ordentlich arbeiten – talwärts nach Höchst kann sie es etwas ruhiger angehen lassen.
Am 23. September steuern wir das Bergbaumuseum im nordhessischen Borken an. Vor Ort kann man Einblicke in das Abenteuer Bergbau gewinnen. Das Hessische Braunkohle-Bergbaumuseum wurde im Jahr 2006 als bestes Museum
in Hessen und Thüringen mit dem Museumspreis der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen ausgezeichnet.
Selbstverständlich stehen unsere Weihnachtsmarktklassiker im Odenwald in Michelstadt bzw. Erbach am 2. und 3. Dezember sowie am 10. Dezember in Rüdesheim auf dem Programm. Für den 30. Dezember ist eine Lahntalrundfahrt unter Dampf avisiert.
Weitere Fahrtideen sind eine Hafenbahn-Rundfahrt plus Erlebnistour mit unserer historischen Diesellok V36 (noch ohne Termin) und eine Geburtstagsfahrt mit 52 4867 (geplanter Termin 29. Juli). Die Maschine begeht immerhin einen runden Geburtstag, denn seit nun 80 Jahren schnauft sie durch die Lande.
Darüber hinaus denken wir darüber nach, mit Diesel in die Fränkische Schweiz nach Forchheim und weiter nach Ebermannstadt, wo die Dampfbahn nach Behringersmühle abfährt, zu fahren (als Termin ist August bzw. September geplant).
Und zu guter Letzt sind wir natürlich auch auf „unserer“ Hausstrecke unterwegs – den Gleisen der Frankfurter Hafenbahn am Main entlang und mitten durch Frankfurt.
Hier starten wir am 26. März unter Dampf mit dem traditionellen „Teddytag“ in die Saison 2023. Das Besondere an diesem Tag ist, dass alle Kinder, die ihren Teddy mitbringen, kostenfrei in unserm Zug mitfahren dürfen.
Am 18. Juni befahren wir die Strecke mit der historischen Diesellok V36, am 15. September sowie am 16. und 17.Dezember wieder unter Dampf.
Wir glauben, dass wir mit diesem bunten Strauß an Fahrten ein abwechselungsreiches und interessantes Programm für 2023 zusammengestellt haben, bei dem Eisenbahnenthusiasten bzw. -romantiker gleichermaßen auf ihre Kosten kommen. Die Fahrten dürften auch für Kinder spannend sein, bei den Tagesfahrten sind wir in der Regel abends nicht zu spät wieder in Frankfurt.
(Änderungen des Programms können nicht ausgeschlossen werden.)
